Mit diesem Ensaimada Rezept mit Sauerteig werden Kindheitserinnerungen wahr. Morgens in aller Frühe aufstehen, zu Großmama ins Bett krabbeln (wo bestimmt schon einer meiner Cousins oder Cousinen lag), sich aus „Pünkelchens Abenteuern“ vorlesen lassen. So beginnt ein guter Tag auf Mallorca. Noch besser wird er dann beim Frühstück. Dort gab es für jeden von uns eine frische Ensaimada. Herrlich fluffige Hefeschnecken… Einer von uns ist meist losgeschickt worden um sie beim klitzekleinen Supermarkt in Cala Murada zu besorgen. Damals schien mir der Weg ewig lang und beschwerlich (8 Minuten Fussmarsch ;-)) Aber dafür durfte ich eine Ensaimada, die „Weg-Ensaimada“ schon direkt vor dem Laden auffuttern.
Ein Ensaimada Rezept mit Sauerteig hatten wir nicht
Wir hatten gar kein Ensaimada-Rezept. Weder mit noch ohne Sauerteig. Obwohl in der Küche immer etwas los war, wurden Ensaimadas bei uns immer gekauft und nicht selbst gemacht. Ich glaube, Großmama hätte uns für verrückt erklärt, wenn wir mit der Idee gekommen wären, das köstliche Frühstücks-Musthave selbst zu backen. Aber hier im hohen Norden bin ich jetzt doch dankbar für das Ensaimada Rezept, das ich von einer sehr betagten Mallorquinerin bekommen habe….
In diesem Original-Rezept wird mit Sauerteig (Livieto Madre) und Hefe gearbeitet, was für den ganz typischen Geschmack sorgt. Du benötigst also ein bisschen aktiven Weizensauerteig. Wie Du den herstellst siehst Du hier. Es gibt auch eine Variante ohne Sauerteig, nur mit frischer Hefe. Die zeige ich Euch später.
Dinge, die Du jetzt gut gebrauchen kannst:
Ensaimada Rezept mit Sauerteig – die Zutaten:
Vorteig
- 100 g Weizenmehl 550
- 110 g lauwarmes Wasser
- 1 g Frischhefe (ca. Linsengrösse)
Hauptteig
- Vorteig
- 250 g Weizenmehl 550
- 100 g Puderzucker
- 15 g Livieto Madre
- 15 g frische Hefe
- 1 Ei
- 60 g Wasser
- 1 Prise Salz
- 100 g Schmalz
Ensaimada Rezept mit Sauerteig – die Zubereitung:
- Die Hefe im Wasser auflösen, mit dem Mehl und Salz verkneten ca. 16 – 20 Stunden bei Raumtemperatur rasten lassen.
- Die Hefe und Livieto Madre im Wasser auflösen. Das Ei zugeben und gut verquirlen. Den Vorteig und das restliche Mehl zugeben und 15 Minuten auf niedrigster Stufe zu einem elastischen Teig verarbeiten. Den Zucker zufügen und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Zucker lässt den Teig zunächst etwas weicher werden. Nach der Rastzeit wird der Teig glatt und straff sein und sich hauchdünn ausziehen lassen.
- 2 Stunden mit einem feuchten Tuch (oder Frischhaltefolie) abgedeckt an einem warmen Ort rasten lassen.
- 12 Teiglinge zu je ca. 50 g abstechen und zu Kugeln formen.
- Die Kugeln auf einer mit Schmalz bestrichenen Fläche zu hauchdünnen Fladen ausrollen und ausziehen. Mit flüssigem Schmalz bestreichen und dann von der längeren Seite her aufrollen.
- Die Rollen sachte etwas in die Länge ziehen, in sich verdrehen zu einer lockeren Schnecke auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- 5-6 Ensaimadas pro Blech für 18 – 24 Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Den Ofen auf 200°C vorheizen und die Hefeschnecken 10 – 15 Minuten backen.
- Noch lauwarm mit Puderzucker bestreuen.
Dos and dont’s für das Ensaimada Rezept mit Sauerteig
- Zeit…und nochmal Zeit. Ensaimadas lassen sich nicht hetzen und brauchen ihre Zeit zum Reifen. Dafür wirst Du mit herrlich lockeren Exemplaren belohnt.
- Kalorien zählen auf später, viel später verschieben. Schmalz, Eier, Zucker…noch Fragen?
- Keine Angst vor Schmalz. Besorg dir das beste Schmalz aus Bioproduktion das Du finden kannst. Wenn Du an Schmalz von Mallorquin-Schweinen kommen kannst, raff zusammen was geht! Es ist das allerbeste!!
- Frisch genießen. Eine gute Ensaimada darf nicht länger als zwei Tage haltbar sein. Sonst ist im Teig etwas drin, was da nicht hineingehört. Bei uns hat noch nie eine die zwölfte Stunde geschafft…. 😉
- Variantenreich: Neben klassischen Varianten mit Kürbiskonfitüre oder Feigen gibt es auch salzige Varianten mit Sobrasada, einer mallorquinischen Streichwurst.
…und auf Mallorca gibt es hier die besten Ensaimadas mit Sauerteig!
Das Zauberwort heißt Joan Fornari. Joan kommt quasi aus einer Ensaimada-Bäcker-Dynastie. Seit drei Generationen werden hier im kleinen Dorf Llubí, Ensaimadas gebacken. Und 2018 sind seine Schnecken zu den besten aller Ensaimadas gekürt worden.
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Für Deine Rezeptsammlung hier das Rezept zum Ausdrucken:
- 100 g Weizenmehl (Type 550)
- 1 Prise Salz
- 110 ml lauwarmes Wasser
- 1 g frische Hefe
- Vorteig
- 250 g Weizenmehl (Type 550)
- 100 g Puderzucker
- 15 g Livieto Madre
- 15 g frische Hefe
- 60 ml lauwarmes Wasser
- 1 Ei
- 1 prise Salz
- 100 g Schmalz
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Die Hefe im Wasser auflösen, mit dem Mehl verkneten ca. 16 - 20 Stunden bei Raumtemperatur rasten lassen.
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Die Hefe und Livieto Madre im Wasser auflösen. Das Ei zugeben und gut verquirlen. Den Vorteig und das restliche Mehl zugeben und 15 Minuten auf niedrigster Stufe zu einem elastischen Teig verarbeiten. Den Zucker zufügen und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Zucker lässt den Teig zunächst etwas weicher werden. Nach der Rastzeit wird der Teig glatt und straff sein und sich hauchdünn ausziehen lassen.
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2 Stunden mit einem feuchten Tuch (oder Frischhaltefolie) abgedeckt an einem warmen Ort rasten lassen.
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12 Teiglinge zu je ca. 50 g abstechen und zu Kugeln formen.
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Die Kugeln auf einer mit Schmalz bestrichenen Fläche zu hauchdünnen Fladen ausrollen und ausziehen. Mit flüssigem Schmalz bestreichen und dann von der längeren Seite her aufrollen.
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Die Rollen sachte etwas in die Länge ziehen, in sich verdrehen zu einer lockeren Schnecke auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
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5-6 Ensaimadas pro Blech für 18 - 24 Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen.
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Den Ofen auf 200°C vorheizen und die Hefeschnecken 10 - 15 Minuten backen.
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Noch lauwarm mit Puderzucker bestreuen.
In diesem Original-Rezept wird mit Sauerteig (Livieto Madre) und Hefe gearbeitet, was für den ganz typischen Geschmack sorgt. Du benötigst also ein bisschen aktiven Weizensauerteig. Im Blogartikel findest Du einen Link zu einer Anleitung wie Du Livieto Madre herstellst.
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So, jetzt aber an die Töpfe, fertig, los! Ich wünsche Euch viel Spass mit dem Rezept und freue mich über Nachrichten, Anregungen, Kritik und Lob. Lob finde ich am besten!!
Alles Liebe für Euch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
Eure Anne
…und für alle, die wie ich bekennende Pinterestopfer sind, gibt es noch etwas zum pinnen 🙂
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9 Kommentare
Bernardo
28. Mai 2019 at 18:45Das ist genau das, was ich zum Frühstück brauche. Ich bin großer Mallorcafan und liebe Ensaimadas. Dein Rezept wird am Wochenende nachgebacken!
Anne
29. Mai 2019 at 07:38Das freut mich außerordentlich. Ich bin auch großer Mallorcafan und die herrlichen „Schnecken“ gehören für mich zu einem Inselfrühstück einfach dazu!
Herzliche Grüße,
Anne
Tanja
12. Juli 2019 at 11:28Meine liebe Anne, ich habe Dein Rezept nachgebacken… Nur hatte ich leider meinen Sauerteig zu Hause vergesse.
Also habe ich von allem ein wenig mehr und ganz viel Zeit genommen und sie sind auch hervorragend geworden. Weil ich mir nicht sicher war, ob ich Schmalz in den Schnecken mag, habe ich auch eine kleine mit Butter gemacht. Was soll ich sagen? Vergiss es! Schmalz muss es sein! Hab ein schönes Wochenende. Dicke Umarmung aus dem Haus ein paar Meter weiter
Anne
15. Juli 2019 at 09:42Liebe Tanja,
Geduld hilft wahrscheinlich immer ein bissl. Dass Du Dir mit dem Schmalz unsicher warst, kann ich gut verstehen. Ich mische manchmal auch Schmalz mit Butter. Das schmeckt auch sehr lecker.
Liebste Grüße,
Anne
Dennis
19. Juli 2019 at 07:38Hallo Anne,
danke für das tolle Rezept, ich werde es gleich mal fürs Wochenende ausprobieren. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis, Ensaimadas waren mir bisher noch gar nicht bekannt.
Mir sind einige Dinge in deinem Text aufgefallen:
1. Steht bei den Zutaten 1 Prise Salz, diese wird in der Anleitung aber nirgens mehr erwähnt. Ich nehme an diese wird zum Hauptteig mit dem Mehl zusammen zugegeben?
2. Steht in der Variante zum Ausdrucken Weizenmehl (Type 505) statt 550
3. Schreibst du Livieto, statt Lievito
Viele Grüße
Dennis
Anne
19. Juli 2019 at 12:10Lieber Dennis,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Ich habe erstmal (hoffentlich) alle Rechtschreibfehler beseitigt. Du bist herzlich eingeladen weiter gründlich zu lesen und sag mit bitte, bitte sofort bescheid, wenn Du Unstimmigkeiten entdeckst. Manchmal sitze ich so lange an einem Beitrag, dass ich schon betriebsblind bin.
Haben die Ensaimadas geschmeckt?
Liebe Grüße,
Anne
Saskia Pfeifer
26. August 2020 at 23:13Liebe Anne,
Ich bin früher – das letzte Mal 1996 – in Cala Murada gewesen! Leider. Wart ihr auch bei „Pedro“ abends essen? Ich liebe Ensaimadas und werde dein Rezept auf jeden Fall ausprobieren!
Lg Saskia
Anne
28. August 2020 at 14:05Jaaaaaa! Natürlich…Pedro! Da waren wir oft. Meist in großer Runde. Das Menü war immer unschlagbar. Hast Du mal die Maccharoni zur Vorspeise gehabt? Großartig!
Heidi
7. April 2021 at 11:08Hallo Anne, fand heute zu meiner großen Freude dieses Rezept, danke. Könntest Du Dir vorstellen, den Schmalz durch Ghee zu ersetzen? Ist ja bestes Butterschmalz.. Auch wenn Dein Blog lange keine Kommentare hatte, hoffe ich, dass Du dies noch liest 🙂 LG Heidi