Back to the 80’s! Und zwar innerhalb von Sekunden durch eine Gabel Hermannkuchen mit Eierlikör. „Hermann“ war in den 80er-Jahren vor allem bei Schulkindern (wie mir) beliebt: Hermann wurde gehegt und gepflegt wie ein Haustier. Ich war total verrückt danach. Damals gab es ja noch keine Tamagotchi, einen Hund durfte ich nicht haben und Mäxchen, das Meerschweinchen hatte schon das zeitliche gesegnet. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Der dafür Hermann-Teig ist etwas ganz Besonderes – eine Art Sauerteig…und er will gepflegt und gefüttert werden. Etwa zehn Tage lang, dann wird er in mehrere Portionen aufteilt. Die können Sie an Freunde weitergeben, die sich dann wiederum um ihren Teig „kümmern“ müssen. Eine Art Kettenbrief in Teig-Form also.
Hermann ist etwas ganz besonderes
Wie gesagt, er will gepflegt und gefüttert werden. Der „Hermannbrief“ erklärt alles ganz genau und Schritt für Schritt. Eine Art Kettenbrief in Teig-Form. Ein Rezept für Hermannkuchen und wie man einen eigenen Hermann ansetzt, wenn einem keiner geschenkt wird, war auch eines meiner ersten Rezepte auf dem Blog.
Wenn Du also einen Hermann ansetzen möchtest findest Du hier die Anleitung
Sharing is caring und zu alledem schmeckt dieser Kuchen einfach sooooo lecker. Die ganz leicht säuerliche Hefenote ist kuchengewordenes Kindheitsglück! Früher gab es bei uns allerdings nur die Normalovariante. Die Eierlikörversion ist definitiv nicht jugendfrei, aber heiliger Bimbam – superlecker!
Rezept für Hermannkuchen mit Eierlikör – die Zutaten:
- 2 Tassen Hermann
- 3 Eier
- 1 Tasse Öl (120 ml)
- 1 Tasse Zucker
- 1 Tasse Eierlikör (120 ml)
- 2 Tassen Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 Esslöffel Vanillezucker
- 1 Teelöffel Backpulver
Eierlikör Guss
Wie sollte man Eierlikör-Hermannsonst sonst glasieren? Der Eierlikör-Zuckerguss hat eine herrliche gelbe Farbe und schmeckt intensiv nach Eierlikör.
- 250 g Puderzucker
- 50 ml Eierlikör
Rezept für Hermannkuchen mit Eierlikör – die Zubereitung:
- Den Ofen auf 175°C vorheizen. Eine Kuchenform ausfetten und zur Seite stellen.
- Gib Hermann in eine Rührschüssel und füge Zucker, Vanillezucker, Eier, Öl und Eierlikör hinzu. Mit dem Handrührgerät 1 Minute durchrühren.
- Mehl und Backpulver vermischen und über Hermann sieben. Kurz untermalen und den Teig in die gefettete Kuchenform geben und ca. 50 Minuten backen.
- Den Kuchen etwas auskühlen lassen und stürzen. Für die Eierlikörglasur Puderzucker in eine kleine Schüssel sieben, nach und nach den Eierlikör unterrühren bis eine Glasur mit Konsistenz Eures Geschmacks entstanden ist. Manche mögen es dünnflüssiger, manche eher zähflüssig. Über den Kuchen geben und kurz warten, der Guss setzt sich schnell. Dann mal ran an die Gabeln und: guten Appetit!
Ein paar Tipps zur Hermannpflege:
Noch ein paar Infos und Hacks rund um das Keyword. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
- Hermannteig mag kein Metall: Er fühlt sich in einem großen Einmachglas oder einer Kunststoffschüssel am wohlsten und mag gerne liebevoll mit dem Holzlöffel umgerührt werden.
- Warum riecht Hermannteig so säuerlich? Beim Gären entsteht Alkohol, das sorgt für den speziellen Geruch. Ein intakter Hermann-Teig riecht angenehm nach Hefe.
- Zwei Tage Ruhe! Bewahre Hermann-Teig nach den ersten zwei Tagen unbedingt gut verschlossen und im Kühlschrank auf. Er wird es Dir danken. Alle paar Tage solltest du Hermann ein frisches Gefäß gönnen. So hat Schimmel keine Chance.
- Und Tschüß: Sollte sich trotz Sauberkeit und Hingabe doch einmal Schimmel bilden, musst du den Teig entsorgen und von vorn beginnen. Da hilft alles nichts
- Wie lange ist Hermann haltbar? Theoretisch hält Hermann ewig. Du musst ihn nur regelmäßig in ein sauberes Gefäß geben und ab und an füttern.
- Kann man Hermann einfrieren? Wenn Du mal eine Hermannpause brauchst kannst du den guten Jungen kurzerhand einfrieren. Bei Lust auf Hermannkuchen einfach den Teig im Kühlschrank auftauen lassen und wieder mit dem Füttern beginnen.
Gehörst Du auch zur Hermann-Generation?
Hermann soll ja Verwandte haben. Einer von ihnen heißt Siegfried und scheint der herzhafte Bruder zu sein. Ich hab ihn persönlich noch nicht kennengelernt, aber hier kann man ihn finden.
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Für Deine Rezeptsammlung hier das Rezept zum Ausdrucken:
- 2 Tassen Hermann
- 3 Eier
- 1 Tasse Öl (120 ml)
- 1 Tasse Zucker
- 1 Tasse Eierlikör (120 ml)
- 1 Tassen Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 Esslöffel Vanillezucker
- 1 Teelöffel Backpulver
- 250 g Puderzucker
- 50 ml Eierlikör
-
Den Ofen auf 175°C vorheizen. Eine Kuchenform ausfetten und zur Seite stellen.
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Gib Hermann in eine Rührschüssel und füge Zucker, Vanillezucker, Eier, Öl und Eierlikör hinzu. Mit dem Handrührgerät 1 Minute durchrühren.
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Mehl und Backpulver vermischen und über Hermann sieben. Kurz untermalen und den Teig in die gefettete Kuchenform geben und ca. 50 Minuten backen.
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Den Kuchen etwas auskühlen lassen und stürzen.
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Für die Eierlikörglasur Puderzucker in eine kleine Schüssel sieben, nach und nach den Eierlikör unterrühren bis eine Glasur mit Konsistenz Eures Geschmacks entstanden ist. Manche mögen es dünnflüssiger, manche eher zähflüssig. Über den Kuchen geben und kurz warten, der Guss setzt sich schnell.
So, jetzt aber an den Hermann, fertig, los! Ich wünsche Euch viel Spass mit dem neuen Mitbewohner und freue mich über Nachrichten, Anregungen, Kritik und Lob. Lob finde ich am besten!!
Alles Liebe für Euch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
Eure Anne
…und für alle, die wie ich bekennende Pinterestopfer sind, gibt es noch etwas zum pinnen 🙂
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12 Kommentare
Anja Mayer
10. Mai 2018 at 12:18Oh Wow , den Kuchen gibt es echt noch? Ich hatte früher als Kind ein Hermann und hatte immer so einen Spaß dabei ihn zu Füttern und dann mit Freunden zu teilen. Klasse. Danke
Liebe Grüße
Anja
Chrissi
10. Mai 2018 at 13:27Den Herrmann hatte ich komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht 🙂
Werde ich auf jeden Fall mal wieder ansetzen und den Kuchen nachbacken
Danke für dieses tolle Rezept
Sascha
11. Mai 2018 at 14:15Sorry mein dumme Frage aber was ist ein Herrmann 😀
Anne
13. Mai 2018 at 22:16Lieber Sascha,
Hermann ist eine art Sauerteig. Allerdings mehr für Kuchen als für Brot. Der Kuchen bekommt dadurch einen herrlichen leicht hefigen Geschmack….hmmm!
Liebe Grüße aus Eutin,
Anne
Melli
12. Mai 2018 at 14:48Ich hatte damals mal einen Hermann in der Schule 🙂 mein Gott ist das lange her
Vielen Dank für das Rezept
Anne
13. Mai 2018 at 22:14Liebe Melli,
ich freue mich, wenn Du Spaß an dem Rezept hast. Lass mich wissen, wie es Dir geschmeckt hat!
Liebe Grüße aus Eutin,
Anne
Jan
13. Mai 2018 at 20:01Meine Frau und ich haben vor ein paar Tagen dein Rezept entdeckt und sie hat einen Hermann angesetzt, die nächsten Tage macht sie sich dann mal an den Kuchen
Anne
13. Mai 2018 at 22:12Lieber Jan,
toll, dass Ihr jetzt auch im Team „Hermann“ mitspielt. Bei uns wird morgen auch wieder ein Hermann in den Ofen geschoben. Wir probieren dann mal etwas mit Mohn…
Liebste Sonntagsgrüße,
Anne
Marina
2. September 2018 at 16:07Endlich habe ich das Rezept von meiner Omi gefunden! Du weisst garnicht wie sehr ich mich gerade freue =) Vielen vielen Dank Anne!
Alles Liebe
Marina
Anne
4. September 2018 at 09:39Liebe Marina,
das freut mich aber sehr. Dann wünsche ich Dir nun ganz viele leckere Kaffeestunden mit Hermann… 😉
Herzliche Grüße,
Anne
Gabi
16. April 2021 at 20:12Habe heute mit meinem Hermann deinen Eierlikör Kuchen gebacken und er war hervorragend… Bin immer auf der Suche nach neuen Hermann Rezepten :-))))
Ramona Amrhein
30. Mai 2021 at 11:53Sehr lecker geworden!!! Leider hätte ich meinen Kuchen noch 10 Minuten länger im Ofen lassen müssen. Durch das zu frühe öffnen, ist er in der Mitte „speckig“ geworden. Das liegt wahrscheinlich an der Teigmenge, da Tassen als Maß ja nicht genormt sind.
Das Rezept wandert auf alle Fälle in mein Backbuch! Danke dafür!