Kokosbrot katapultiert mich sofort zurück in meine Kindheit – genauer gesagt in meine Pubertät. Und wer etwas über diese Zeit erfahren möchte, ist hier genau richtig. Der Rest scrollt gleich weiter zum Rezept!
Süsses Kokosbrot mit Limette und Vanille und was die 80er damit zu tun haben
Ok, es ist seit ein paar Tagen offiziell Sommer. Ok, man merkt es nicht immer…aber…es ist Sommer! Ich erinnere mich an meine Sommer – damals als ich noch klein war – ca. 14 Jahre jung. Mitten in in Pubertät und die pure, reine Freude für meine liebenden Eltern. Als ob Pubertät mit Zahnspange und Pickeln nicht schon schlimm genug wäre (und Pubertät mit Zahnspange und Pickeln IST schlimm!), hatten meine Eltern diese wunderbare Entwicklungszeit in die 80er Jahre gelegt.
Bravo, Modern Talking und Dauerwelle!
Ich hatte den schlimmsten Bravo Starschnitt: „Modern Talking!“ „You’re my heart, you’re my soul“. So, jetzt ist es raus! Ich weiss heute nicht, wen ich schlimmer finde; Thomas Anders oder Dieter Bohlen. Im Zweifel Dieter Bohlen.
Ich hatte mir DAMALS in einem Zustand geistiger Umnachtung eine Dauerwelle andrehen lassen (weil das soooo „in“ war. Aber sowas von! Mit Hilfe von Haarschaum: „Stu Stu Stu Sudio Studio Studioline von L’Oréal! Gleicher Schnitt, neuer Look!“ – in den 80ern eine totale Innovation – sah ich aus wie ein geplatztes Kopfkissen und zu allem Überfluss hielt die Lockenpracht monatelang. Genau so lang, wie damals in den Kinos die Filme. Ghost Busters war einer meiner Lieblingsfilme, und Top Gun (ja, damals fand ich Tom Cruise noch toll), Thomas Gottschalk moderierte noch nicht WETTEN DASS sondern drehte mit Mike Krüger die „Supernasen“ und der Fernseher wurde überhaupt erst abends angeschaltet. Anstatt Frühstücksfernsehen gab es noch ein ordentliches Testbild. Hach… das waren Zeiten!
Leercassetten, Karottenhosen und Meckischnitt!
Musik konnte ich mir nicht runterladen, CDs gab’s auch nicht. Aber es gab Cassetten. Auch Leercassetten! Mein Sohn, der mir gerade beim schreiben dieses Textes über die Schulter guckt, kann es gar nicht fassen. Ich erkläre ihm, dass wir nachmittags stundenlang in Anbetungshaltung vor dem Radio gekauert haben um unsere Lieblingslieder auf ebensolche Tonträger aufzunehmen. Die kamen dann in den Walkman (so man denn einen hatte)…Julius ist fassungslos.
Die 80er prüften mich mit Karottenhosen, Schulterpolstern, blauer Wimperntusche und dem Meckischnitt (das war allerdings meine Rettung (der Meck, nicht die Karottenhosen!!), denn die bescheuerte Dauerwelle hatte sich verheerend auf meine Haarstuktur ausgewirkt.
Und warum schreibe ich das alles? Ausser zu traumatherapeutischen Zwecken, meine ich? Wie kriege ich jetzt eine Überleitung von Pubertät und Achtzigern zu Kokosbrot??
…und die Überleitung von den 80ern zum Kokosbrot!
Das Zauberwort heißt Sonnencreme. Jaha! Aber nicht irgendeine. Die 80er brachten nicht nur Modern Talking, Dauerwelle und ähnliche Ärgernisse, sie bescherten der Menschheit Sonnencreme mit Tropical-Aroma. Hawaiian Tropic hieß meine Sonnencreme. Damals war sie für mich mit 11,70 DM geradezu irrsinnig teuer. Daher verwendete ich sie so sparsam, dass ich keinerlei Sonnenschutz mehr erwarten konnte. Aber sie duftete kööööstlich…..Kokos mit Vanille und einem Hauch Zitrone! Geile Scheisse!! So penetrant und zuckrig, dass man es wahrscheinlich nur als hormonverwirrter Teenager ertragen konnte.
Der Duft von Kokos hat mich also frühkindlich geprägt – den Rest hat Bounty erledigt und Batida de Coco. Und hier jetzt endlich meine Überleitung:
Wenn ich die Begriffe meineJungend, Sommer, Sonne und Ferien in einen Kuchen packen sollte, wäre es genau dieser hier!
Superfood Kokosnuss
Das die Kokosnuss mehr kann als lecker zu schmecken, ist ja keine große Neuigkeit mehr. Wer Lust hat auf Informationen zur Kokosnuss aus dem Netz, klickt hier…oder hier. Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist dieses hier. Für dieses Rezept braucht Ihr das geraspelte Fruchtfleisch und es lohnt sich wirklich eine gute Qualität zu kaufen. Das Wasser der Kokosnuss könnt Ihr auch verwenden. Zum Beispiel für leckere und gesunde Smoothies. Aber jetzt endlich zum Rezept!
Zutaten Süsses Kokosbrot mit Limette und Vanille:
2 Eier, 200 ml Milch, 100 ml Sahne, Mark von zwei Achten Tahitivanille, 300 g Mehl, 260 g Zucker, 1 1/2 Teelöffel Weinsteinbackpulver, Abrieb von zwei Biolimetten, eine gute Prise Salz, 120 g Bio-Kokos-Flakes (zB. diese hier!), 100 g flüssige Butter
Zubereitung Süsses Kokosbrot mit Limette und Vanille:
1. Eier, Milch und Vanille vermischen.
2. Nun das Mehl, Backpulver Limettenabrieb, Salz, Zucker und Kokos-Flakes vermischen
3. Die Eiermilch auf die trockenen Zutaten gießen und grob vermengen.
4. Die flüssige Butter zugeben und nochmal kurz verrühren.
5. In eine gefettete Kastenform füllen (diese sollte dann zu 3/4 gefüllt sein und bei 175 Grad ca. 1 Stunde backen.
6. Ab in den vorgeheizten Backofen und bei 180° 20-25 Min. backen.
Das Kokosbrot schmeckt warm, kalt und hält locker 4 Tage…wenn es bis dahin nicht weggefuttert ist. Ich bestreiche es sehr gern mit Frischkäse und Ananaskonfitüre – damit ist dann mein Karibikfeeling perfekt!
Hier noch euer Rezeptbild zum Pinnen – damit ihr nicht vergesst, dass ihr ein neues Mohnkuchen Rezept habt, mit dem ihr glänzen könnt.
Viel Spaß beim Backen und alles Liebe für Euch
Eure Anne
2 Kommentare
Merle
29. Juni 2016 at 21:56Ich weiss ja nicht wo du diese Konstellationen immer her zauberst, aber es ist wieder unfassbar lecker. Danke
Dési/jokihu
30. Juni 2016 at 07:10Ah geil, mit Dauerwelle, Karottenhosen und Kokosfuft durch die Jugend!!!!!