Auf dem Wochenmarkt habe werden schon die ersten Tulpen feilgeboten. ein untrügliches Anzeichen für überstandene Weihnachts- und Silvestergelage. Aber – kaum zu glauben – irgendein tapferes Gärtnerlein hatte auch schon Erbsen am Start. Ich weiß: vermutlich kommen sie von Woweißwer her, aber ich konnte nicht widerstehen… Erbsen bedeuten für mich: Sommer auf Tellern! Der Sommer hat viele Gesichter und ebensoviele Geschmäcker: er schmeckt nach sonnenreifen Tomaten, nach süßen Beeren, würzig-scharfen Kräutern und nach mild-nussigen, leicht süßlichen frischen Erbsen. Ich spreche hier nicht von den Tiefgekühlten (die im Winter zur Not und in Ermangelung ihrer frischen Brüder, genügen müssen) Exemplaren, sondern von den ganz, ganz frischen, die es noch in ihrer natürlichen Verpackung in den Erntekorb schaffen.
Erbsen bedeuten für mich: Sommer auf Tellern!
Knackig bricht die Schote auf und die kleinen, prallen Kugeln präsentieren sich kokett in Reihe und lassen sich bereitwillig mit dem Daumen aus der Schote lösen.
Junge Erbsen kocht man nicht! Auf keinen Fall!! Allerhöchstens blanchiert dürfen sie sein. Kurz und achtsam und dann – Wusch! Ab in’s Eiswasser…aber auch nur kurz. Jetzt in Butter schwenken, leicht salzen, gaaanz wenig pfeffern…und schon geben sie ihr zartes Sommeraroma preis. Und in diesem Fall tun sie das schon im Januar! Herrlich…
Ich sage nicht, dass dies die allein seligmachende Zubereitung ist, eine leichte Sosse aus Kalbsfond, Sahne, Limette (ein Hauch!) und etwas Wasabi ist auch nicht übel und passt hervorragend zu kurz gegrillten Thunfisch, der zuvor in Teryjakioße marinieren durfte…Hach..!
Kräftig und derb geht auch. Kräftiger Speck, ausgelassen und knusprig kümmert sich ebenso rührend um die grünen Perlen wie die frittierten Salbeiblättchen die sich kurz vor dem Servieren niederlassen…
Paaaaastaaaa….Pasta mit einem frischen Sößchen…zitronig…fein…so soll es sein.
Aber ich schweife ab. Die Erbsen sind schuld. Was liegen sie da auch so verführerisch auf meinem Küchentisch herum? Kein Wunder dass einem da alles mögliche durch den Kopf geht, was man mit ihnen anstellen könnte?
Aber meine Erbsen haben eigene Vorstellungen…Wenn ich ganz leise bin kann ich es hören: Paaaaastaaaa….Pasta mit einem frischen Sößchen…zitronig…fein…so soll es sein.
Gut, Euer Wille geschehe: Ich werde Euch elegante Tagliatelle (schon das Wort schwingt wie ein Kleid von FKK) an die Seite stellen und ein zartes Liquidum gibt’s auch… Wellness für Erbsen. Wer sich wundert über den Vergleich: Tagliatelle (schon das Wort schwingt wie ein Kleid von FKK) guckt mal hier!
Alle lieben Pasta!
Pasta geht eigentlich immer. Deswegen gibt’s beim Tastesheriff jeden Monat eine kleine feine Pastachallenge
Tagliatelle mit ganz frischen Erbsen – die Zutaten:
- 400 g Tagliatelle
- 1 Knoblauchzehe
- 1 kleine Zwiebel
- 200 g Prosecco
- 200 g Geflügelfond
- 200 g Sahne
- 1-2 EL Zitronensaft
- 1/4 Teel. Zitronenabrieb
- Olivenöl
- Pfeffer, Salz
- Etwas Creme fraiche (pro Person einen Esslöffel)
- Olivenöl
- wer mag, nimmt noch etwas fein gehackten Schnittlauch oder Lauchzwiebeln dazu
Tagliatelle mit ganz frischen Erbsen – die Zutaten:
- Die Nudeln in leicht gesalzenem Wasser bissfest kochen…derweil…
- …die Zwielben fein würfeln und mit der zerdrückten Knoblauchzehe in Olivenöl leicht anschwitzen, aber nicht bräunen! Mit Prosecco und Fond ablöschen und auf die Hälfte einkochen. Sahne zugeben und weitere 3 Minuten leicht köcheln lassen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Zitronensaft und -abrieb abschmecken. Die blanchierten Erbsen zugeben und sofort mit den bissfest gegarten Nudeln und einem Klecks Creme fraiche servieren…..Mmmhhh!
Ein bissl Klugschwätzerei zur Garzeit:
Es gibt für Pasta keine ideale Kochzeit oder Faustregel. „Spaghetti amano la compagnia“ – „Pasta liebt Gesellschaft“, heißt es im Italienischen. Anders ausgedrückt: Wenn Sie gute Pasta kochen wollen, müssen Sie schon den Babysitter spielen und die garenden Nudeln beaufsichtigen. Um die richtige Bissfestigkeit (al dente) abzupassen, hilft nur das Probieren. Aber Achtung: Die perfekte Garzeit (die natürlich ebenfalls vom persönlichen Geschmack abhängt) kann urplötzlich erreicht sein. Es ist oft nur ein schmaler Grat vom noch rohen Nudelteig bis zur weichgekochten Nudel.
Dinge, die Du jetzt gut gebrauchen kannst*:
Für die Rezeptsammlung das Rezept zum Ausdrucken:
Ich sage nicht, dass dies die allein seligmachende Zubereitung ist, eine leichte Sosse aus Prosecco, Sahne und Zitrone...Aber es schmeckt einfach köstlich mit den frischen Erbsen!
Ein bissl Klugschwätzerei zur Garzeit:
Es gibt für Pasta keine ideale Kochzeit oder Faustregel. "Spaghetti amano la compagnia" - "Pasta liebt Gesellschaft", heißt es im Italienischen. Anders ausgedrückt: Wenn Sie gute Pasta kochen wollen, müssen Sie schon den Babysitter spielen und die garenden Nudeln beaufsichtigen. Um die richtige Bissfestigkeit (al dente) abzupassen, hilft nur das Probieren. Aber Achtung: Die perfekte Garzeit (die natürlich ebenfalls vom persönlichen Geschmack abhängt) kann urplötzlich erreicht sein. Es ist oft nur ein schmaler Grat vom noch rohen Nudelteig bis zur weichgekochten Nudel.
So, jetzt aber an die Töpfe, fertig, los! Ich wünsche Euch viel Spass mit dem Rezept und freue mich über Nachrichten, Anregungen, Kritik und Lob. Lob finde ich am besten!!
Alles Liebe für Euch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
Eure Anne
…und für alle, die wie ich bekennende Pinterestopfer sind, gibt es noch etwas zum pinnen 🙂
4 Kommentare
Clara
18. Januar 2018 at 10:17Mmmh sieht das gut aus!! Und ich finde sowieso Sommer ist eine Entscheidung und kein Zustand! hah
Liebste Grüße Clara
Anne
18. Januar 2018 at 12:37Liebe Clara,
da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus. Da es heute schneit müssen wir wohl jetzt besonders entscheidungsfreudig sein!
Liebste Grüße, Anne
Cathrin Jaburg
25. Januar 2018 at 12:10Und schon wieder so ein tolles und dabei einfaches Gericht. Als Kind habe ich mich quasi von Erbsen ernährt, weil ich kein anderes Gemüse mochte. Das hat sich mittlerweile ganz und gar verändert, aber Erbsen esse ich immer noch sehr gern. In diesem Fall in Verbindung mit Proseccosahne – wie lecker!!
Liebe Grüße
Toni
Anne
21. Februar 2018 at 17:59Liebste Toni,
Du weißt doch: Prosecco geht immer!
Bussi, Anne