Fast jeder hat wahrscheinlich schon einmal Focaccia gegessen. Vielleicht beim Italiener, während des Wartens auf die Vorspeise? Für mich ersetzt ein gute Focaccia ein ganzes Menü! Vor allem, wenn sich noch ein paar leckere Dips und ein gutes Glas Rotwein dazu gesellen.
Focaccia ist vielseitig.
Wenn der Hefeteig erstmal fertig ist, kannst Du Dich kreativ austoben. Hier gilt das IKEA-Prinzip. Entdecke die Möglichkeiten. Die köstlichen italienischen Brotfladen sind aufgeschlossen für viele verschiedene Belege. Karamellisierte Zwiebeln mit Speck, Apfel und Gorgonzola, Pecorino, Feige und Salbei…hach, ich könnte ewig so weitermachen.
Mein Rezept für Focaccia
Ich zeige Dir hier mein Grundrezept für Focaccia. Und dann noch eine Variante mit Süßkartoffel und Kalamataoliven und eine mit kleinen Tomaten und wildem Thymian. Bitte – keine Rosemunde-Pilcher-Witze!
Das ist wirklich ein ganz einfaches Grundrezept für Focaccia. Du kannst es beliebig abwandeln und immer wieder mal neue "extras" als Belag verwenden.
- 260 Gramm Weizenmehl
- 240 Gram Italienischen feinen Hartweizengries
- 1 Teel. Salz
- 1 Teel. Zucker
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 260-200 ml handwarmes Wasser
- 5 EL Olivenöl
- etwas Salzflakes
- 2 Zweige Rosmarin
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Die beiden Mehlsorten in einer Schüssel gut vermischen. Die Hefe zwischen den Fingern zerbröseln und erst mit ein wenig Mehl vermengen, dann zur restlichen Mehlmischung geben und nochmals gründlich vermischen.
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Salz und Zucker mit dem Mehl vermischen und nun das lauwarme Wasser zugeben. Mit dem Knethaken zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Ich bemühe dafür meine Kitchen Aid, die hat mehr Kraft und Ausdauer als meine Arme.
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Nun den Teig mit einem sauberen Küchentuch bedeckt an einem warmen, ruhigen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.
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Jetzt müsste der Teig sich deutlich vergrössert haben. Teile den Teig in so viele Stücke wie Du Focaccias haben möchtest. Bei mir sind das meist vier Stück. Dann kann ich sie alle unterschiedlich belegen (wenn ich Lust habe).
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Jedes Teilstück auf bemehlter Fläche ca. 1 cm dick ausrollen. Nochmal mit einem sauberen Küchentuch bedeckt an einem warmen, ruhigen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
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Mit den Fingerspitzen ein paar tiefe Dellen in den Teig stupsen. Die Focaccias mit Olivenöl beträufeln, mit Salz und Rosmarin bestreuen und im 180 Grad heißen Ofen ungefähr 20 Minuten backen.
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Ich esse sie am allerliebsten noch warm. Wenn Du auf Vorrat backen möchtest, nimm sie 6 Minuten eher aus dem Backofen. Nach einer kurzen Abkühlzeit kannst Du sie einfrieren und aufbacken, wenn Du sie brauchst.
Rezepte für Foccacia gibt es soviele wie italienische Mamas
Während ich diesen Text schreibe liegt neben mir ein herrliches Stückchen Focaccia. Sie ist sogar noch WARM. Jedenfalls ein kleines bisschen. Und ich kann nur sagen: köööööööstliiiiich! Deswegen lass Deiner Fantasie freien lauf und probier immer mal neue Varianten. Warum nicht mal eine Focaccia mit Chorizo und Manchego? Quasi eine Italospanische Liaison. Oder mit Birne und Roquefort….Oh lala.
Eine Variante: Focaccia mit Süsskartoffel und Oliven
Süsskartoffel und Oliven machen diese Focaccia besonders saftig. Der frisch gepresste Knoblauch wird direkt unter den Teig geknetet verleiht nochmal Extrawürze.
Eine leckere und besonders saftige Variante des ligurischen Fladenbrotes. Probier es mal aus - es schmeckt köstlich. Wenn Du auf dem Markt ligurische Oliven bekommst: zugreifen!
- 1 Süsskartoffel
- 1 Handvoll schwarze Oliven
- 1 Handvoll zerbröckelten Fetakäse
- 4 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer
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Die Süsskartoffel im 200 Grad heißem Ofen für eine halbe Stunde backen. Dann ist das innere weich und gar. Die Süsskartoffel etwas auskühlen lassen und dann aufschneiden um das "Fleisch" zu entfernen. Das geht ganz gut mit einem Löffel.
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Den Teig wie im Grundrezept zubereiten. Wenn Du deine Teilstücke aufgeteilt hast, roll eines davon etwas aus, gib ein wenig Süsskartoffen in die Mitte und arbeite die Füllung sanft von aussen nach innen in den Teig ein. Jetzt wie gewohnt zentimeterdick ausrollen und nochmals für 20 Minuten an einem warmen ruhigen Ort gehen lassen.
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Nach dem gehen mit den Fingerspitzen tiefe kleine Mulden in den Teig drücken. Mit Olivenöl beträufeln, die Oliven und den Feta auf der Focaccia verteilen und mit Salz und Pfeffer würzen.
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Bei 200 Grad ca. 20 Minuten backen. Am besten schmecken sie wenn sie noch warm sind.
Noch eine Variante: Focaccia mit Tomate und wilden Thymian
Ok, die Tomate-Thymian-Variante ist jetzt nicht soooooo wahnsinnig spektakulär aber immer wieder lecker. Im Sommer findet man manchmal wilden Thymian. Er sieht ganz anders aus als der „normale“…eher so wie Lavendel…aber der Duft…oh mein Gott! Wilder Thymian duftet einfach so köstlich nach Italienurlaub. Also ab damit in die Focaccia.
Je kleiner die Tomaten, desto aromatischer und hübscher auf der Focaccia. Wilder Thymian ist unglaublich aromatisch. Wenn Du aber keinen bekommst, nimm einfach den "normalen".
- 1 Portion Focacciateig (siehe Grundrezept Focaccia)
- zwei Handvoll kleine Tomaten
- einige Stängel wilden Thymian
- 4 EL Olivenöl
- Pfeffer und Salz
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Nachdem der Focacciateig (Grundrezept) schön aufgegangen ist, rollst Du Deine Focaccia etwas aus und gibst schonmal ein paar Thymianblüten auf den Teig. Jetzt von außen nach innen vorsichtig unterkneten. Zentimeterdick ausrollen und mit einem Tuch bedeckt an einem warmen, ruhigen Ort 20 Minuten gehen lassen.
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Mit den Fingerspitzen Vertiefungen in den Teigfladen drücken. Mit Olivenöl beträufeln und Salz und Pfeffer bestreuen. Tomaten und Thymian auf der Focaccia verteilen und bei 200 Grad für 20 Minuten backen.
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Der Duft in der Küche betört mich jedes Mal. Deswegen schaffe ich es auch meist nur sie gaaaanz kurz abkühlen zu lassen und beginne dann mit dem Verspeisen.
Hefeteig für Focaccia lässt sich prima einfrieren
Der Hefeteig ist schneller gemacht als gedacht und am besten machst Du direkt etwas mehr davon und frierst Dir eine Portion ein, dann hast Du jederzeit bibidibabidiboo – eine frische Focaccia am Start.
- Dafür nimmst Du eine Kugel frischen Teig, bemehlst sie gründlich und legst sie auf ein kleines ebenfalls bemehltes Tellerchen oder Brettchen.
- Nun schiebst Du das ganze so wie es ist in den Gefrierschrank und lässt es ca. eine Stunde anfrieren.
- Jetzt kannst Du Deinen gefrosteten Feigling ohne Probleme in einen Gefrierbeutel geben und wieder zurück in die Kälte legen.
- Wenn Du Verlangen nach frischer Focaccia verspürst, nimm den Beutel aus dem Schrank und lass deinen kleinen Teigling ohne Beutel, dafür auf einem bemehlten Brettchen im Kühlschrank auftauen.
- Kurz durchkneten, 20 Minuten an einem warmen trockenen Ort gehen lassen und nach Herzenslust belegen.
Wenn Du noch Appetit hast, probier doch noch mal mein Rezept für
Wirsingscones mit Parmesanbutter
Schwäbische Seelen
Und für Pinterestopfer (wie mich) hier noch der Pinpin!
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