Trüffelravioli mit Eidotter….soo lecker! Nachbarschaftsklatsch ist ja der schönste…Eberhard von Böttcher und ich, wir sind uns da einig. Und jetzt lehne ich mich mal so ganz Else-Strahtmann-mässig aus dem Fenster…Moment…erst mal das Kissen auf der Fensterbank platzieren. Und jetzt näher zusammenrücken und Stimme senken. Stimmregler auf „verschwörerisch tratschend“ stellen… und los geht’s:
Bei von Böttchers ist was los! Jede Menge Mädels laufen dort herum. Mit nichts bekleidet als ein paar Federn. Ist das überhaupt erlaubt?? Und dann ewig dieses Gegacker! Ein einziger Hühnerhaufen! Und der Eberhardt mitten drin. Ab und an sieht man noch einen anderen Herrn durch die Idylle gockeln. Was da alles vor sich geht, mag man sich kaum ausmalen.
Ok…bevor jetzt jemandem die Hutschnur reisst, weil so viel Tratsch und üble Nachrede einem einfach den Geduldsfaden zum platzen bringt, will ich nun lieber mal Tagetes Tacheles schnacken.
Bei den „Böttchers“ wohnen zwar einige Mädels, aber das sind (bis auf Frau von Bötticher) alles Hühner. Und sie heissen alle Frau Gonschorek! Nach einer früheren Lehrerin von E.v.B. Da ist der schöne Tratsch auch schon zu Ende – eigentlich schade:
Na gut, Ein klitzekleiner Nachschlag noch: auf die Frage, wieso „Frau Gonschorek??“ antwortet der Nachbar verschmitzt: „Weil meine Hühner genau so’n dicken Arsch Po haben!“
Aus selbigem kommen allerdings die herrlichsten Eier. Köstliche Eier aus glücklichen Hühnerpopos. Das ist doch mal was. Und an besonders guten Tagen bekommen wir welche ab. Die werden bei uns mit besonderer Andacht verspeist.
Diese Eier wollen nicht in einem Kuchen enden und bei grosser Hitze gebacken werden. Viel zu profan! Was Frau Gonschorek legt (wenn sie denn legt…) verlangt Glamour! Und den gibt’s genau jetzt.
Glamouröse Trüffelravioli:
Grundrezept für den Pastateig: pro Person 100 g Mehl, 1 Ei und eine Prise Salz
Für die Trüffelravioli-Füllung: Pro Ravioli ein Eidotter (Superbiosuperfrisch!!) und mindestens 2-3 Scheibchen gehobelten Trüffel (es darf auch gern mehr sein. Geiz ist in diesem Fall total ungeil)
Ausserdem: 1 verschlagenes Eiweiß als Raviolikleber
Für die Soße: 1 kleine Schalotte (Trüffel ist eine Diva und duldet nur Nebendarsteller), 100 ml Weisswein (ich finde diesen hier ganz köstlich und genau den gibt’s auch am Tisch!!), 100 ml hervorragenden (am besten selbstgemachten) Kalbsfond, ein gutes Stück Butter, 100 ml Schlagsahne, Salz und gaaaanz wenig Pfeffer
Und sonst? Ok, noch tüchtig Trüffel zum Drüberhobeln, gern auch mit ganz grossem Kino direkt vom Hobel auf den Teller und dann geniessen wenn die Gäste flehen: „Bitte nicht aufhören!“
Los geht’s!
Zuerst den Pastateig vorbereiten. Dafür das Mehl auf ein Brett sieben und in die Mitte eine kleine Mulde für die Eier drücken. Nun ein Ei nach dem anderen sachte in die Mulde gleiten lassen und mit einer Gabel leicht verschlagen. Dabei nach und nach immer mehr von dem Mehl unterarbeiten.
Jetzt beginnt die Fleissarbeit…kneten….kneten…kneten. Ihr dürft Euch hierfür gern 10 Minütchen zeitlassen. Wenn Ihr einen festen, geschmeidigen Pastaball in den Händen haltet, ist es vollbracht. Nun ab in die Frischhaltefolie und 30 Minuten ausruhen. Der Teig, nicht Ihr!
In der Zwischenzeit die Sosse vorbereiten. Die Schalotte sehr fein würfeln und in der Butter leicht anschwitzen. Nur leicht – bitte keine Röstaromen! Mit Weisswein ablöschen und auf die Hälfte einkochen lassen. Den Kalbsfond dazugeben und ebenfalls um die Hälfte reduzieren. Die Sahne angiessen, kurz aufkochen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Trüffelbrösel die beim Hobeln der Scheibchen für die Trüffelravioli entstehen, gebe ich nun mit in die Soße. Zur Seite stellen.
Aus dem Pastateig mit Nudelholz und Pastamaschine gleichmässige Teigplatten ausrollen und in Quadrate schneiden. Die Teigränder mit Eiweiß bestreichen und in die Mitte jeweils ein Eidotter setzten, auf jedes Dotter eine kleine Prise Maldon Seasalt und Trüffel geben. Mit einem zweiten Quadrat bedecken und die Ränder schön festdrücken.
In reichlich leicht kochendem Salzwasser (die Ravioli sollen im Wasser tanzen aber mehr so 50er Jahre Tanztee und nicht Techno-Rave!) 2 Minuten kochen. Abgießen und sofort mit der heissen Sosse vermischen. Auf Teller verteilen und jetzt kommt die Trüffel-Hobel-bitte-nicht-aufhören-Nummer….Jetzt ab auf die Zunge damit und….genießen
Verratet Ihr mir Euer liebstes Trüffelrezept? Ich freue mich drauf. Bis dahin alles Liebe und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Eure Anne
Für noch mehr Inspiration, hier ein wirklich, wirklich tolles Pastabuch!! Und ebenso unverzichtbar eine Nudelmaschine die hält, was sie verspricht!
Keine Kommentare