Dieser Blogpost war eine wirkliche Herausforderung und dass er in einem Rezept für Rettichpuffer mündet überrascht mich selbst wohl am meisten. Aber was soll ich sagen – schuld daran sind meine guten Vorsätze für 2017. Als ich Anfang des Jahres beim Tastesheriff umhersurfte, las ich das Clara zur „Gemüseexpedition“ aufrief.
Jeden Monat sollte es eine kleine feine Rezeptsaammlung von verschiedenen Bloggern zu diversen Themen geben. Aber nicht irgendwelche Themen…Jeder Monat ist einem bestimmten Gemüse gewidmet. Und ich beschloss an JEDER Expedition teilzunehmen. Und im April ist eben der Rettich dran.
Die Welt ist reif für ein Rezept für Rettichpuffer!
Im Februar war es der Wirsing, im März Spinat und jetzt eben Rettich. Das dumme ist nur, ich habe eigentlich mit Rettich so gar nix am Hütchen – ausser in Form von Wasabi auf der Sushiplatte. Also habe ich geschnitten, geraspelt und ausprobiert. Und manches Ergebnis von meinen Experimenten war gar nicht mal so lecker.
Meine Kinder hatten die Rettich-Benchmark hoch gehängt:
„Wenn es uns schmeckt, kannst Du es dem Tastesheriff zeigen.“ Mein Sohn ist überzeugt der Tastesheriff sei ein echter Geschmackspolizist und wollte ihn sogar schonmal zu uns bestellen, weil es seiner Meinung nach deutlich zu häufig Gemüse und viel zu selten Pfannkuchen gibt. Er war dann auch derjenige, der mir vorschlug etwas mit Pfannkuchen zu machen. Ganz uneigennützig. Es entspann sich folgender Dialog:
Mutter: „Ok, dann werde ich morgen Rettichpfannkuchen backen.“
Sohn. „Mach doch!“
Mutter: „Die ist Du dann aber auch!“
Sohn: „Ich esse alles was aus Pfannkuchen ist. Das weißt Du doch.“
Ein kleiner Schritt für einen Pfannkuchen – ein grosser Schritt für einen Rettich
Das tüfteln in meiner Rettichversuchsküche hat sich gelohnt. Drei Tage und 6 Rettiche später hat das Küchenteam (ich) gar köstliche Rettichpuffer mit Rettich-Ananas-Pickles als Beilage auf den Tisch gebracht. Die Jury (zwei Kinder und ein unabhängiger Erwachsener) hat probiert, für lecker befunden und überlebt.
A Rettichpuffer was born
Zutaten Rettichpuffer:
- 200 g Rettich
- 50 g Süßkartoffel
- 100 g Reismehl
- 70 g Mehl
- 1 Teel. Sumach
- Salz und Pfeffer
- 2 Eier
- 200 ml Wasser
- Je 1 kleines Bund Koriander und Minze (gehackt)
- Öl zum braten
Zubereitung Rettichpuffer:
1.Rettich und Süsskartoffel waschen, schälen und reiben
2. Reismehl, Mehl, Sumach, Salz und Pfeffer miteinander vermischen
3. Eier und Wasser miteinander verschlagen, zu der Mehlmischung geben und gründlich verrühren. 10 Minuten rasten lassen.
4. Geraspelten Rettich, Süsskartoffel und Kräuter zum Teig geben, abschmecken und weitere 10 Minuten rasten lassen.
5. In einer beschichteten Pfanne Öl erhitzen und portionsweise kleine Püfferchen ausbacken.
6. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und noch warm servieren.
Köstlich…Ananas-Rettich-Pickles im Asiastyle
Rettich kann ja so viel mehr als hübsch geschreddert auf der Bento-Platte zu sitzten – oder scheibchenweise auf süddeutschen Brotzeitplatten. Sein Fruchtfleisch ist fest und knackig und seine Schärfe lässt sich prima steuern. Hat man mal ein gar zu freches sehr scharfes Exemplar erwischt, mildert Salz die Schärfe. Ist er zu mild im Geschmack hilft eine Chilischote.
Du denkst beim Einlegen von Gemüse nur an Sauerkraut? Oder an die obligatorische „saure Gurke“? Dann lass Dich mal von meiner Ananas-Rettich-Kreation überraschen. Zuerst war es ja nur als Extra-Streber-Rezept für Claras Gemüseexpedition gedacht. Aber mittlerweile erfreut sie sich großer Beliebtheit und wird gern mal direkt aus dem Kühlschrank genascht…sehr gern auch in Begleitung diverser Hartkäsesorten.
Zutaten Ananas-Rettich-Pickles:
- 1 Rettich
- 1 Babyananas
- 1 kleines Bund frische Minze
- 190 g Reisessig
- 60 g Zucker
- 2 Teel. Salzflakes
Zubereitung Ananas-Rettich-Pickles:
1. Rettich waschen, schälen und in dünne Scheiben hobeln
2. Ananas waschen und in dünne Scheiben hobeln
3. Essig, Zucker und Salz miteinander vermischen und rühren bis Zucker und Salz sich aufgelöst haben.
4. Ananas, Minze und Rettich abwechseln in ein Einmachglas schichten.
5. Essigmischung darüber gießen und das Glas verschließen.
6. Sich darüber wundern, dass es tatsächlich so einfach war!
Rettichpuffer mit Rettich-Ananas-Pickles sind in unser offizielles Repartoir aufgenommen..
Jetzt bin ich schon ganz gespannt, was die Foodblogosphäre mit dem Rettichthema anstellt. Der Gemüsehändler meines Vertrauens weiß jedenfalls Bescheid und legt mir ein paar Rettiche zurück, damit ich das eine oder andere Rezept nachkochen kann.
Was ist Dein liebstes Rettichrezept? Oder hast Du keins? Und warum nicht?
Fragen über Fragen. Ich bin so neugierig ob ich die einzige bin (war!) bei der Rettich bislang ein Stiefkinddasein geführt hat. Ich bin jedenfalls auf den Rettich gekommen. Hast Du ein leckeres Rezept? Bitte, bitte, lass es mich wissen.
So, jetzt aber an die Töpfe, fertig, los! Ich wünsche Euch viel Spass mit dem Rezept und freue mich über Nachrichten, Anregungen, Kritik und Lob. Lob finde ich am besten!!
Alles Liebe für Euch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
Eure Anne
…und für alle, die wie ich bekennende Pinterestopfer sind, gibt es noch etwas zum pinnen 🙂
2 Kommentare
Dési/Jokihu
5. April 2017 at 17:23Puh, Rettich ist echt ne Herausforderung. Und auf Rettich-Puffer wäre ich nie im Leben gekommen. Vielleicht kann ich mir Julius mal ausleihen, wenn ich dadurch auch auf so tolle Ideen komme;)
LG
Dési
Anne
7. April 2017 at 09:28Liebe Dési,
ohne Julius wär ich da wahrscheinlich auch nicht drauf gekommen. Und natürlich leihe ich Dir meinen „Küchenjungen“ gern mal aus. ich hab ihm schonmal Deinen Blog gezeigt und ich konnte förmlich sehen, wie ihm das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist….
Liebe Grüße vom See,
Anne